USA-Tournee Aug/Sept 2015

Eine vom Goethe Institut und dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland geförderte USA-Tournee führte Kunsu Shim und Gerhard Stäbler vom 25. August bis zum 12. September 2015 in die Städte Chicago, Minneapolis/St. Paul und Los Angeles. Das Foto zeigt die beiden Komponisten vor der Villa Aurora in Pacific Palisades.

Das Komponisten-Ensemble Articular Facet und das Musikerkollektiv a.pe.ri.od.ic waren die künstlerischen Partner für Portraitkonzerte und Workshops bei der ersten Station, Chicago. Mit Articular Facet wurde im Laufe dieser Arbeit die Grundlage für ein gemeinsames zukünftiges Kompositionsprojekt gelegt. Im Konzert des siebenköpfigen Ensembles a.pe.ri.od.ic unter der Leitung der Pianistin Nomi Epstein aus Chicago erklangen exakt notierte Kompositionen, Graphiken und konzeptionelle Werke von Kunsu Shim und Gerhard Stäbler. Im Laufe des Abends verwandelte sich die Bühne in ein das Leben widerspiegelndes buntes Feld, das den beiden Komponisten den adäquaten Rahmen zur Interpretation der Performance participation mit teilweise exaltierten Papier- und Klavier-Aktionen bot, die von Kunsu Shim unter Einbeziehung spontan gestalteter Publikumsbeiträgen während des Konzertes geschaffen wurde. Der Abend endete mit lang anhaltendem Applaus eines zahlreich erschienenen Auditoriums. Außerdem gaben Shim und Stäbler in einer Vortrags- und Diskussionsrunde im Goethe Institut Chicago anhand zahlreicher Beispiele Einblicke sowohl in ihre gemeinsame kompositorische Arbeit wie auch in ihre multimedialen Projekte der letzten Jahrzehnte weltweit.

Eine Einladung der Ragdale Foundation zu einer Residence im Spätsommer 2016 in Lake View im Norden unterstützt darüber hinaus sowohl die eigene kompositorische Arbeit wie auch die weitere Kooperation mit Komponisten und Musikern in Chicago. 

Anfang September wurde die Tournee mit einem PerformanceKonzert in St. Paul/Minneapolis fortgesetzt, bei dem die beiden Komponisten selbst auftraten und eigene Werke sowie von Josef A. Riedl, Yoko Ono und George Brecht aufführten. Auch dieser Abend wurde nicht nur begeistert aufgenommen, sondern regte im Anschluss zu langen Gesprächen an.

In der letzten Tourneewoche arbeiteten Shim und Stäbler mit dem Southland Ensemble in Los Angeles zusammen. Das Ensemble, das sich in der südkalifornischen Metropole in den vergangenen Jahren durch die Aufführung experimenteller Musik der letzten Jahrzehnte einen Namen gemacht hat, widmete sich insbesondere performativer Kammermusik der beiden Komponisten. Zwei der Mitglieder wirkten zunächst am 10. September in einem PerformanceKonzert von Shim und Stäbler in der Villa Aurora des Exilschriftstellers Lion Feuchtwanger – jetzt Künstlerresidenz der Bundesrepublik – mit. Wie in Minneapolis spannten sie dabei den Bogen zu Werken des Fluxus und luden in mehreren Werken auch das Publikum ein, sich kreativ am Verlauf des Abends zu beteiligen, was rege in Anspruch genommen wurde. Am folgenden Tag rundete das siebenköpfige Southland Ensemble in der Galerie Curve Line Space mit raumbezogenen konzeptuellen, aber auch vollständig notierten Werken das Doppelportrait Shim – Stäbler ab. Dabei nahm es das Publikum mitten in die audiovisuellen Verläufe der Kompositionen hinein, das so die durchlässigen, teilweise filigranen, teilweise massiven Strukturen erleben konnte. Konzentration auf den Klang, aber auch das akustische Umfeld der Galerie wurde in den Hörprozess mit einbezogen. Beide Abende stießen auf große Zustimmung und anregende, ausgedehnte Diskussionen.

Gefördert vom  Goethe Institut und dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland

 

 

 

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