Neues Buch über Gerhard Stäbler
von Hella Melkert
(Ende Oktober 2003)

Die Musikwissenschaftlerin Hella Melkert hat sich mit der Musik Gerhard Stäblers jahrelang beschäftigt und nun ihre Beobachtungen in einem 146-seitigen Buch mit dem Titel Gerhard Stäbler - Klang und Sinn, Ton und Kunst publiziert. Melkert setzt sich vor allem mit Stäblers Vorliebe zur Verwendung heterogener Materialien sowie zu Verbindungen anderer Künste auseinander: mittels Analysen von in den letzen 15 Jahren entstandenen Werken bekräftigt sie ihre Thesen, Werk-bezogen informieren 6 Kapitel ausführlich über Stäblers Interdisziplinarität. Das in der - von Hanns-Werner Heister herausgegebenen - Reihe Zwischen/Töne erschienene Buch ist direkt über den Berliner Weidler-Verlag beziehbar.

Melkert, Hella: Gerhard Stäbler - Klang und Sinn, Ton und Kunst, 34 s/w Abb., 1 Farbabb. 19,80 Euro.

 

Gerhard Stäbler erhielt Duisburger Musikpreis 2003 (26. Oktober 2003)

Am 26. Oktober wurde Gerhard Stäbler für seine vielfältigen musikalischen Tätigkeiten mit dem Duisburger Musikpreis ausgezeichnet, der in voran gegangenen Jahren bereits an Krzyszof Penderecki, den Regisseur Christof Loy oder auch Toshio Hosokawa vergeben wurde. Nach der Preisverleihung und der Laudatio des renommierten Musikwissenschaftlers Hermann Danuser im Wilhelm Lehmbruck Museum hat das holländische Ives Ensemble Stäblers Ensemblewerk Die Reise für Ensemble (2001/02) erstmalig in Deutschland zu Gehör gebracht. Zudem wusste das Ives Ensemble die synkopisch geprägte Rhythmik des "Stäbler-Hits" Den Müllfahrern von San Francisco für sieben Spieler (1989/90) außergewöhnlich präzis auf den Punkt umzusetzen.

 

Gerhard Stäbler erhält Duisburger Musikpreis 2003 (Oktober 2003)

Am 26. Oktober wird Gerhard Stäbler für seine vielfältigen musikalischen Tätigkeiten den Duisburger Musikpreis erhalten. Vor ihm wurden bereits Krzyszof Penderecki, der Regisseur Christof Loy oder auch Toshio Hosokawa in Duisburg ausgezeichnet. Im Rahmen der Preisverleihung mit einer Festrede des renommierten Musikwissenschaftlers Hermann Danuser im Wilhelm Lehmbruck Museum wird das holländische Ives Ensemble Stäblers Ensemblewerk Die Reise für Ensemble (2001/02) erstmalig in Deutschland aufführen. Zudem steht das oft gespielte Den Müllfahrern von San Francisco für sieben Spieler (1989/90) auf dem Programm.
Auch im Zusammenhang der Preisverleihung findet ein Workshop vom 3. bis zum 9. November an der Folkwanghochschule Essen statt. In Konzerten am 8. und 9. November dirigiert Peter Rundel zahlreiche, auch größer besetzte Ensemblewerke: spatial ayres für Sopran solo, Ensemble und Tonband zu Texten von Heiner Müller (1999/2000), SPICES (1) für Tanz, Ensemble, Tonbänder und Gerüche (2001), INTERNET 4 (Adriatico) für Klavier(e) und Schlagwerk (1996-97) sowie O MURO für Sopran, Trommeln, Metall, Holz, Glas und Eis mit vierkanaligem Tonband (1992) stehen am 8. November in der Folkwanghochschule Abteilung Duisburg auf dem Programm. Wiederum im Wilhelm Lehmbruck Museum spielt die Solistin Hideko Kobayashi die Uraufführung von NOTEBOOK für Viola solo und Orchester oder Ensemble (1996-2000), ferner werden die Stäbler-Klassiker TRAUM 1/9/92 für Saxophon (oder Klarinette), Violoncello, Klavier und Ensemble (1992), Den Müllfahrern von San Francisco für Ensemble (1989/90) und, mit Bernhard Wambach am Klavier, Dalí, Música mágica para piano (1996) gegeben.

Die Termine im Überblick: 26. Okt. Wilhelm Lehmbruck-Museum: Preisverleihung, Konzert mit Die Reise und Den Müllfahrern von San Francisco. 3. - 9. Nov Folkwang-Hochschule Essen: Workshop 8. Nov. Folkwanghochschule Abteilung Duisburg: Konzert mit spatial ayres, SPICES (1), INTERNET 4 (Adriatico), O MURO 9. Nov. Wilhelm Lehmbruck-Museum Duisburg: NOTEBOOK, TRAUM 1/9/92, Den Müllfahrern von San Francisco, Dalí Música mágica para piano

 

Konzert mit Janne Rättyä in Dortmund
(8. Oktober 2003)

Am 8. Oktober spielt der finnische Akkordeonist Janne Rättyä in der Dortmunder St. Petri Kirche Werke von Joh. Seb. Bach, Gerhard Stäbler und Kunsu Shim. Zwischen Kunsus Stücken in zwei teilen entsteht ein "Dialog der Geschichte" mit den Polen Stäbler und Bach. Besonders virtuos interpretiert Rättyä die Goldberg-Variationen, die in Blöcken von jeweils drei Variationen zwischen Stäblers Internet 1.2. für Akkordeon Solo, Spices (4) für Akkordeon, Tonband und Gewürze und dry leaves für Akkordeon interpoliert sind. Nach der Uraufführung in Salzburg im März dieses Jahres ist dry leaves in Deutschland erstmals zu hören.

8. Oktober: St. Petri Kirche, Dortmund

 

Uraufführung bei Dresdner Tagen für Zeitgenössische Musik (5. Oktober 2003)

Das englische Ensemble Apartment House unter der Leitung von Anton Lukoszevieze gibt am 5. Oktober die Uraufführung des Stücks Time•Out, einem instrumentalen Theater für zwei Vokalistinnen, Klarinette, Posaune, Violoncello, Video und Tonband. Im Lauf des Konzerts unter dem Titel "Experiment Musiktheater" werden auch Werke der irischen Stimmperformerin Jennifer Walshe und Valerio Sannicandro zu hören sein. Einen besonderen Service bietet das Dresdner Zentrum durch die Live Übertragung des Konzerts im Internet. Hier können Sie am 5. Oktober die Übertragung verfolgen.

5. Oktober: Dresdner Zentrum, Festspielhaus Hellerau

 

Deutsche Erstaufführung gespielt von der Luxembourg Sinfonietta (24. September 2003)

In einem Programm mit Werken von Gustav Mahler, Franz Schubert, Kunsu Shim und Marcel Wengler wird Gerhard Stäblers PLATEAU nach der Premiere in Luxemburg am 8. Juli nun erstmals in Deutschland gegeben. Die Komposition für Klarinette, Bassklarinette, Sopransaxophon, Baritonsaxophon, Horn, Tuba, Akkordeon (mit Zuspielung von einem Kassettenrecorder bzw. CD-Player), Mandoline und Streichquartett entstand im Auftrag der Luxembourg Sinfonietta im Herbst 2002 auf Kreta.
PLATEAU hat drei Sätze, deren Titel ...heitere Lüfte?, ...mit trägem Fuß... und Ach, so ruhig, so Licht! aus Schuberts Einsamkeit (Winterreise) extrahiert sind. Marcel Wengler dirigiert die Luxembourg Sinfonietta sowohl im Duisburger Lehmbruck-Museum als auch – mit dem gleichen Programm – in der Alten Synagoge in Essen. Mitwirkende Künstler sind außerdem die Tänzer Avi Kaiser und Sergio Antonino und das EarPort Ensemble. Die Veranstaltungen entstanden in Kooperation von The Roof und EarPort sowie mit der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg.

24. Sept.: Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg
25 Sept. Alte Synagoge, Essen

 

Hommagen in Seoul mit Shim und Stäbler
(18./19. September)

Nach der Uraufführung der experimentellen Futurismus-Reminiszenz futuressence xxx in San Francisco im Jahr 2000 wurde das Musiktheater oft wieder aufgeführt. Nun wurden Gerhard Stäbler und Kunsu Shim nach Seoul (Korea) in die Total Art Gallery eingeladen, um dort das Stück als koreanische Erstaufführung erneut zu präsentieren. Vor dieser Aufführung am 19. September führen beide ihr Programm Hommage à Nam June Paik auf. Dieses setzt sich aus Stücken von Paik (Zen for Walking), Shim (beveridges), Cage (Score - 40 drawings by Thoreau), George Brecht (3 Piano Pieces, Stool, Five events, solo for xx), Henry Cowell (Tiger for piano-solo) und dem Komponisten-Duo Stäbler / Shim (Hommage à Nam June Paik) zusammen.

18. September, Total Art Gallery, Seoul: Hommage à Nam June Paik
19. September, Total Art Gallery, Seoul: futuressence xxx

 

Koto und Klavier im Düsseldorfer Eko-Haus und in Tokyo (24. August)

"Die Exotik des Anderen" lautet der Titel des Konzertes, das am 24. August vom EKO-Haus der japanischen Kultur e.V. ausgerichtet wird. Hauptthema wird die japanische Koto sein. Dabei handelt es sich um eine etwa 190 cm lange Wölbbrettzither mit 13 Saiten, die über bewegliche Stege geführt sind. Zur Einführung in das Konzert wird der Komponist Peter Gahn einen Einblick in die Tradition und die Perspektiven des faszinierenden Instruments geben. Der Koto-Spieler Makiko Goto wird später neben Gerhard Stäblers Ithaka und Kunsu Shims Intermezzo auch ein neues Werk von Markus Bongartz erstmalig aufführen. Martin van der Heydt stellt der Koto das europäisch konnotierte Klavier gegenüber. Er spielt Stücke von Toshio Hosokawa (Nacht-Klänge), Peter Gahn (Mit geliehener Aussicht), Markus Bongartz und von Stäbler (Internet 1.9.) und Shim (Intermezzo).

Vortrag mit Klangbeispielen; Konzert; Podiumsgespräch
EKO - Haus der Japanischen Kultur e.V., Brüggener Weg 6, 40547 Düsseldorf
Das Konzert wird am 18. Oktober ebenfalls in Tokyo in der Halle des deutschen Kulturzentrums (Minato-ku, Akasaka 7-5-56) gegeben. Stäblers Klavierwerk Windows wird hier an Stelle von Internet 1.9. von Inoue Satoko als japanische Erstaufführung gespielt. Keiko Hisamoto (Stimme) und Reiko Miyake (Koto) werden hier Ithaka präsentieren.

 

Madame la Peste nun in Saarbrücken
(15. Juni bis 16. Juli 2003)

Nach der Duisburger Uraufführung am 26. April 2002 und weiteren zehn Aufführungen im Duisburger Theater und der Deutschen Oper am Rhein ist Stäblers Musiktheater Madame la Peste in drei weiteren Aufführungen am Saarbrücker Staatstheater zu sehen. Matthias Kaiser, Operndirektor und Dramaturg aus Saarbrücken, erstellte das Libretto, das sich an zwei literarischen Vorlagen anlehnt. Zum einen an Edgar Allan Poes gothic novel Der Untergang des Hauses Usher aus dem Jahr 1839, zum anderen an den futuristischen Roman Pest über Paris des polnischen Schriftstellers Bruno Jasienski (1928). Im wesentlichen wird in der Oper der Frage nach der Tragfähigkeit von sozialistischen Gesellschaftsentwürfen nachgegangen. Nachdem im Paris ein Pestvirus wütete, sind die einzig Überlebenden einige Gefängnisinsassen, die ein "neues" Gesellschaftssystem zu entwerfen hoffen. Dabei stellt sich jedoch – wieder einmal – drastisch die Frage nach der Ideologie-Verhaftung von politischen Modellen. Gerhard Stäblers kraftvolle Musik bezieht, an der Arithmetik angelehnt, die Tonsprache Claude Debussys ein.

Saarbrücken Staatstheater, Inszenierung: Elmar Fulda.
15. Juni, 19. Juni, 26. Juni, 11. Juli, 13. Juli, 16. Juli

 

Neue CD mit gesamtem Klavierwerk erscheint demnächst (Juli 2003)

Metier Records heißt das englische Label, bei dem in den nächsten Wochen eine Doppel-CD mit allen Klavierwerken Gerhard Stäblers erscheinen wird. Paulo Alvares, der als Solist und Ensembleleiter mit der Musik Stäblers vertraut ist, wird sowohl graphisch notierte und experimentellere Werke (z.B. Hart auf Hart, Von Branntwein und Finsternissen) als auch traditionelle notierte Kompositionen präsentieren: etwa Dalí oder die Solofassung von Traum 1.9.92. Die Präsentation der Doppel-CD ist am 9. Juli im Rahmen eines Multimedia-Konzertes in der Musikhochschule Köln geplant. Im Rahmen des mit der Medienhochschule Köln gemeinsam ausgerichteten Konzerts mit dem Ensemble für aleatorische Musik und dem Quartett Caldron wird Paulo Alvares Stäblers neue Komposition ?! Musikalischer Essay über die Grenzen des Möglichen für ein beliebiges Keyboard - mechanisch oder elektrisch (auch für Akkordeon) uraufführen.

 

Radiosendung von Christoph Wagner auf SWR 2 (18. Juni 2003)

Mit hölzernen Mundorgeln aus unterschiedlichen Ländern Asiens beschäftigt sich der Musikjournalist Christoph Wagner. Dazu zählen die Sho (Japan), die Sheng (China), die Khene (Thailand, Laos) oder die Keluri (Borneo). Ein Aspekt der Ausführungen Wagners wird die Rezeption der sehr alten Mundorgeln in der westlichen zeitgenössischen Musik bilden. Sowohl die Rockformationen Aerosmith und Cranberries als auch Komponisten wie John Cage oder Gerhard Stäbler setzten sich mit den fernöstlichen Instrumenten auseinander. Von Stäbler stammen die Kassandra-Studie Palast des Schweigens für Sho (1992/93) und Karas.Krähen für Tonband begleitet von Stimme, Sho, Kontrabass und Schlagwerk (1994/95). Mayumi Miyata spielte diese Stücke auf CD ein. (Wergo, Edition ZKM 282 056 - 2)

SWR 2, Mittwoch 18 Juni 2003

 

Russische Erstaufführung von Die Reise
(4. Juni 2003)

Nach der vom renommierten Ives-Ensemble gespielten Premiere von Stäblers Ensemblestück Die Reise fand am 4. Juni die russische Erstaufführung im Moskauer Tschaikowskij-Konservatorium statt. Im Rahmen des Konzertzyklus "Musik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts" spielte das Moskauer Ensemble für Neue Musik unter der Leitung Igor Dronovs sowohl Stäblers Komposition als auch Werke von Paul Dessau, Alfred Schnittke, Galina Ustvolskaya und Hans-Werner Henze (El Cimarón). Vor dem sehr gut besuchten Konzert gab Gerhard Stäbler am Konservatorium einen Meisterkurs und berichtete in diesem über seine Arbeit.

 

Amerikanische Erstaufführung von Speed
(9. Mai 2003)

Nicht zufällig nannte Stäbler sein 1997 komponiertes Werk Speed: alle Energien sammelnd, so schnell wie möglich, sind die asemantischen, den Stimmbereich voll ausschöpfende Kurzsilben vorzutragen. Die Aufgabe nimmt das Vokaltrio mit Carol Genetti, Julia Hathaway und Hollis Bolton auf sich. Im Rahmen der kürzlich von Zach Seldess und Kerri Sonnenberg begründeten "Discrete Series" ist Stäblers extreme Komposition erstmalig in Amerika zu hören. Eine Veranstaltung monatlich steht auf dem Programm der "Discrete Series", wobei der Schwerpunkt auf literarischen Lesungen liegt. Im Rahmen der Stäblerschen Erstaufführung bildet die Lesung von Erzählungen Stephen Ratcliffes den Programmschwerpunkt.

Chicago, "3030" (Pentecostal church in 3030 W. Cortland Ave.), 9. Mai

 

Interzone Perceptible in Berlin und Seoul
(22. April bis 1. Mai 2003)

Das auf experimentelle Werke spezialisierte Duo Interzone Perceptible (Matthias Hettmer - E-Bass, Sven Hermann - Akkordeon) gibt im April und Anfang Mai weitere Abende mit Stäblers Gift.Gelb und KopfFüssler sowie mit Kunsu Shims a silent swaying breath. Neben diesen Wiederaufführungen in Berlin und Seoul (Korea) gibt es eine Berliner Uraufführung: Kurzschluss heißt die neue Komposition Kunsu Shims, die als etwa 5-sekündiger Beitrag zu einem Projekt von 10 Komponisten entstand. Jeder Komponist – u.a. auch Stäbler, der KopfFüssler schrieb – trug jeweils ein 5-Sekunden Stück dieser Länge bei.

Die Termine im Überblick:
22.4.: Berlin BKA am Mehringdamm: KopfFüßler, A silent swaying breath
29.4.: Kunkok Uni Seoul: Gift.Gelb, Kopffüssler, Kurzschluss, A silent swaying breath
1.5. Sookmyoung Uni Seoul: Gift.Gelb, Kopffüssler, Kurzschluss, A silent swaying breath

 

Koreanische Erstaufführung von Karas.Krähen
(21. März 2003)

Nach der erfolgreichen irischen Erstaufführung mit dem Crash-Ensemble im November letzten Jahres wird Karas.Krähen in der Version für Tonband, begleitet von Stimme, Sho, Kontrabass und Schlagwerk (1994/95) nun erstmalig in Korea präsentiert. Stäblers Werk, das Themen aus der asiatischen Geschichte mit den Bedrohungen moderner Zivilisation verquickt, ist während des Festivals "Music today" in Seoul am 21. März zu hören. Der Komponist wird anwesend sein, da er in dieser Zeit an einer Jury eines internationalen Kompositionswettbewerbes teilnimmt.

 

Korea Tournee von Gerhard Stäbler und Kunsu Shim (18. März 2003)

Nach ihrer ausgedehnten Tournee durch Nordamerika werden Gerhard Stäbler und Kunsu Shim nun gen Osten nach Korea reisen: Futuressencexxx, die Hommage an den italienischen Futurismus, ist in einer neuen Fassung als koreanische Erstaufführung während des Festivals "Music today" am 17. und 19. März zu erleben. Zwischendrin zeigt Gerhard Stäbler am 18. März mit dem deutsch-koreanischen Komponisten Kunsu Shim ein Programm, das einem der Hauptfiguren der Fluxus Bewegung, Nam June Paik gewidmet ist. Ebenfalls als koreanische Erstaufführung wird – auch im Rahmen des Festivals – Karas.Krähen für Stimme, Sho, Kontrabass, Schlagwerk und Zuspielung (1994/1995) zu hören sein. Nach den Aufführungen ist Gerhard Stäbler als Mitglied einer Jury zur Vergabe des Internationalen Kompositionspreises Seoul 2003 aktiv.

17. und 19. März 2003, Total Gallery Seoul: Futuressencexxx-Ein Musiktheater
18. März 2003, Total Gallery Seoul: Kunsu Shim & Gerhard Stäbler - Hommàge a Nam June Paik

 

Janne Rättyä spielt Uraufführung in Salzburg von dry leaves (2. März 2003)

Inspirationen durch Literatur fand Gerhard Stäbler bereits des öfteren: die Chorkomposition ...for Kavafis... inspirierte der griechische Schriftsteller Konstantinos Kavafis, das Musiktheater Cassandra Complex beruht wesentlich auf Christa Wolffs Kassandra, die neue Oper Madame la Peste (s.u.) fand in Bruno Jasienskys 1928 verfassten Roman Pest über Paris seinen Ausgangspunkt. dry leaves für Akkordeon solo ging die Lektüre von Paul Austers Disappearances (Vom Verschwinden) voraus: "dry leaves fängt an - doch wo?, hört auf, doch wann? dry leaves folgt fließenden Orten des Abschieds, um ins Reich des Unbekannten, Sinnlichen zu finden" lautet die musikalisch umgesetzte Interpretation von Austers Gedanken. Janne Rattyä wird das 2002 in Kissos (Kreta) komponierte Werk während des Festivals Salzburger Aspekte am 2.3.2003 uraufführen.

 

Sendung von Hella Melkert im DeutschlandFunk
(1. Februar 2003)

Die Musikwissenschaftlerin Hella Melkert wird in der vom Deutschlandfunk ausgestrahlten Sendung "Atelier Neue Musik" ein 45-minütiges Stäbler Portrait präsentieren. Politische und ethische Fragen, die den Stäblerschen Kompositionen inhärent sind, werden im Spiegel der Biographie behandelt. Andererseits geht es in der mit "Polyphonie von Welten" bezeichneten Sendung um die Einbindung disparater Elemente (Literatur- und Bildende Kunst-Bezüge, Rezeption älterer Musik) im Oeuvre des Komponisten. Interview-Ausschnitte mit Stäbler runden die Sendung ab.

Samstag, 1. 2. 2003, von 22.05-22.50 im DeutschlandFunk

 

28. Januar 2003 (20 Uhr)
Tonhalle Zürich, Kleiner Tonhallesaal

"Recycling Urban" - Zweiter Teil des Saisonzyklus des Collegium Novum Zürich

"Recycling Urban" - Zweiter Teil des Saisonzyklus des Collegium Novum Zürich

Zeitsprünge
für Akkordeon und Schlagzeug (1990)

Internet 1.2
für Akkordeon (1996/97)

Teodoro Anzellotti, Akkordeon
Collegium Novum Zürich
Roland Kluttig, Leitung

 

25. Januar 2003 (20 Uhr)
Tonhalle Zürich, Kleiner Tonhallesaal

"Recycling Urban" - Zweiter Teil des Saisonzyklus des Collegium Novum Zürich

Den Müllfahrern von San Francisco für Ensemble (1989/1990)

Internet 1.5 für Klavier (1996)

Teodoro Anzellotti, Akkordeon
Collegium Novum Zürich
Roland Kluttig, Leitung

Die Stadt ist ein großer Geräuschmacher. Die Klangreise im zweiten Teil des Saisonzyklus des Collegium Novum Zürich geht aus von den vielfächen Klängen des urbanen Raumes, die der komponierten Musik etweder polemisch entgegengestellt werden oder in ihr sythetisch aufgehen, und sie führt weiter zur technologischen Welt des Computers.
Darin zeigt sich - etwa beim deutschen Komponisten Gerhard Stäbler -, dass das Surfen im Internet dem Flanieren durch die Einkaufsstraßen nicht unähnlich ist. Und wo die Musik mit Abfällen des Alltags zu arbeiten beginnt, probt sie durchaus den Ab-Fall, die Häresie: Das Alltägliche wird plötzlich unerhört fremd, indem es in den Konzertsaal rückt. Und so sehr dies als als störender Fremdkörper empfunden werden kann, so sehr wird es doch zu Musik verwandelt, bisweilen mit großer Lust und frechem Humor [...]

 

Erfolgreiches Konzert von Interzone Perceptible
(18. Januar 2003)

Rainer Ecke lud in Karlsruhe zahlreiche Ensembles ein, um in Koproduktion ein abendfüllendes Programm zu gestalten. Eine Minute stand dem experimentellen Duo Interzone Perceptible zur Verfügung. Sie beauftragten dazu 6 Komponisten (Gerhard Stäbler, Michael Rook, Jeff Kowalkowski, Volker Heyn, Daniel N. Seel, Hans Joachim Hespos) maximal 5-sekündige Stücke für elektrifiziertes Akkordeon, E-Bass und Live-Elektronik, mit/ohne Stimme, Komposition, konzeptionelle Improvisation, Performance, CD-Zuspielungen zu schreiben. Stäbler präsentierte sein 2002 entstandenes Kopffüssler für zwei Spieler an einem elektrifizierten Akkordeon. Als außerordentlich erfolgreich erwies sich das Konzept von Ecke: an die 1000 Zuhörer waren im Karlsruher Lichthof der bildenden Künste von dem äußerst abwechslungsreichen Programm angetan.

 

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