California Dreams 
fŸr Akkordeon solo (1986); UA Trossingen 1986

 

Wer vermag schon TrŠume zu realisieren, das Einfache, das schwer zu machen ist? Ohne die vergiftete Vergangenheit abzutragen, die wir mit uns herumschleppen, Ÿberflutet von Reizen, die uns Zukunft verhei§en und doch zurŸckzerren: trŸgerisch die Farben des Fadens der Ariadne wechselnd, um das Verlassen des Labyrinths stupider Notwendigkeit, barer ZweckmŠ§igkeit, hemmungsloser Profitsucht und blŸhender Phantasielosigkeit zu erschweren.

 

Und doch setzen wir an, uns hinauszusuchen... Analysierend, planmŠ§ig neue Formen der Existenz durchdenkend, UnnŸtzes, Ver-rŸcktes, Wildes betreibend, gegen willfŠhrige Ahnungslosigkeit, Ignoranz, Blindheit... Uns herauszusuchen zur weiten, offenen, entschlackten Phantasie... Als ob wir ruhig schlafen kšnnten.

 

Ein Spinnweb ist das Konstrukt der gesamten Komposition, deren SŠtze in diesem Labyrinth und aus diesem hinaus, heraus (!) verschiedene Positionen markieren und Mšglichkeiten der Aktion weisen:

 

I. Lullaby (poisoned)

Sich waghalsig, fast sentimental ans ZurŸck klammernd, 

doch: sich gleich abrupt brechend – nach vorn, enerviert im 

besten Hšrbereich.

II. Shooting Stars

Explosion/aufregend, gefŠhrlich, den gesamten Raum fŸllend – auf einem unendlich sich entspannenden Atem.

III. Soul Trap

Turmbau zu Babel. Konstruktiv: Sechs sich kreuzende 

Linien, einige Au§enverstrebungen, sechs weitere Linien,

Zentrum (rasend und superleicht), VerŠstelung/Irritationen –

hinaus! heraus.

IV. Crack of Dawn

(Anzeichen von Morgen) – Infiltrationen.

 

Gerhard StŠbler